Naturvielfalt erleben, erhalten und fördern auch in Moosseedorf.
Unsere Lebensräume werden genutzt: als Siedlungsräume, Verkehrsflächen, für die Land- und Forstwirtschaft.
Die ursprüngliche Natur hat es da schwer. Das Spektrum der Pflanzen wird schmal, die Vielfalt der Tiere stetig geringer. Wie viele Schmetterlingsarten gab es vor einigen Jahrzehnten noch in unseren Dörfern? Und wie wenige sind es heute? Wo kann man noch eine Naturwiese mit ihrer vielfältigen Blumenpracht bestaunen?
In der Schweiz wird 1.3 m2 Kulturland pro Sekunde verbaut (Bundesamt für Statistik). Im Gegensatz zu Landwirtschaftsflächen, die Ertrag abwerfen müssen und deshalb oftmals intensiv bewirtschaftet werden, besteht im Siedlungsraum kein Ertragsdruck. Der Siedlungsraum besitzt eine Vielfalt von Strukturen und möglichen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere: Gartenanlagen, Blumen- und Gemüsebeete, Parkanlagen, Teiche, Bäche, Friedhöfe, Einzelbäume, Strauchgruppen, Bahn- und Strassenböschungen Strassengrünflächen, Plätze, Mauern, Kiesdächer. Mittels Aufwertung dieser ökologischen Nischen könnte der Artenreichtum um ein Vielfaches gesteigert werden. Studien belegen, dass die mögliche Artenvielfalt im Siedlungsbereich fast doppelt so reich an Pflanzenarten ist wie eine land- und forstwirtschaftlich genutzte Fläche von gleicher Grösse.
2010 war das internationale Jahr der Biodiversität.
Dies nahm der Gemeinderat zum Anlass ein Projekt zur biologischen Vielfalt zu starten. An 28 Standorten im Siedlungsgebiet wurde eine mögliche Aufwertung der Artenvielfalt geprüft. Standorte
Mittlerweile wurde folgendes realisiert:
Biodiversitätsprojekt Aeschweg/Spinne
Im Frühling/Sommer 2015 soll ein weiteres Biodiversitätsprojekt realisiert werden. Auf Parz. 836 (Gemeinde) Spickel Tannackerstrasse / Eichenstrasse möchten die Kommunalbetriebe einen Schaugarten mit Biotop, Tockenmauer, Spielgerät und Blütenzauber realisieren. Der Garten soll insbesondere Spaziergänger, Wanderer und Kinder animieren.
Moosseedorf im Leitfaden für Gemeinden
Unter dem Patronat von WWF und Bundesamt für Umwelt BAFU wurde die Gemeinde Moosseedorf letztes Jahr vom UNA (Atelier für Naturschutz und Umweltfragen) angefragt, einen Bericht zum Thema «Biodiversität in Gemeinden fördern» zu erstellen. Das Interview hat stattgefunden, der Bericht hat unter «Best Practice» im Leitfaden des Bundesamtes für Umwelt ab Seite 24 Platz gefunden.
Biodiversitätscheck
Daraus entstand der Wunsch des UNA mit der Gemeinde Moosseedorf einen «Biodiversitäts-Check» für Gemeinden zu entwickeln. Der Check wurde mit einem Vertreter des WWF und der UNA im Spätherbst 2014 durchgeführt. Aus dem vorgelegten Bericht konnten verschiedene mögliche Massnahmen abgeleitet werden. Der Gemeinderat hat die Umsetzung in Auftrag gegeben.
Fördern Sie die Artenvielfalt in Ihrem Garten – Leisten Sie Ihren persönlichen Beitrag
Bestellen Sie die Informationsbroschüre, welche bei der Gemeindeverwaltung erhältlich ist. Daraus ersehen Sie wie Sie Ihren Garten naturnah umgestalten können. Wir freuen uns auf viele lebendige, naturnahe Gärten in Moosseedorf.
Sie können die Broschüre auch hier herunterladen: Lebendige Gärten in Moosseedorf
Im Rahmen der Dorfverschönerung werden alljährlich auf Grünflächen im Siedlungsgebiet naturnahe Blumenwiesen angelegt. Die Blumenwiesen finden bei der Bevölkerung grossen Anklang. In Verbindung mit Wildstauden und Büschen tragen die Wiesen zur Steigerung der Artenvielfalt im Siedlungsgebiet bei. Während der Blütezeit im Sommer finden viele Insekten vor.
Den Blütenzauber können Sie am Schalter der Gemeindeverwaltung oder im Biodiversitätsautomaten (siehe unten) kaufen.
Wir wünschen gutes Gelingen und hoffen auf viele blühenden naturnahe Gärten in Moosseedorf.
Der Moosseedorfer Blütenzauber finden Sie auch in der Kartenkollektion von art bula ag, Zollikofen www.artbula.ch
Immer im Frühling und Sommer blühen sie wieder; die Berufkräuter, die Springkräuter, die Goldruten, der Kirschlorbeer, der Sommerflieder, ...
Invasive Neophyten sind nicht einheimische Pflanzen, welche aus fremden Gebieten (meist aus anderen Kontinenten), absichtlich oder unabsichtlich, eingeführt wurden und sich auf Kosten der einheimischen Arten stark ausbreiten. Dadurch verursachen sie ökologische, ökonomische oder gesundheitliche Schäden.
Die Gemeinde Moosseedorf hat ein Neophyten-Konzept erarbeitet, in welchem Ziele und Massnahmen für den Umgang mit invasiven Neophyten festgelegt wurden. Angesichts der beunruhigenden Zunahme von Neophyten muss deren Ausbreitung bekämpft werden.
Nehmen auch Sie Ihre Verantwortung wahr! Nur gemeinsam kann die langfristige Eindämmung der invasiven Neophyten gelingen. Die Gemeinde Moosseedorf möchte sich schon jetzt für Ihre Unterstützung bedanken. Sie setzen sich mit Ihrer Mithilfe nicht nur für die Gemeinde ein, sondern wirken auch aktiv für eine erhöhte Biodiversität.
Bei Fragen erreichen Sie uns via Hotline telefonisch unter 079 340 56 41 (jeden Montag, 18 bis 19 Uhr)
Es besteht jederzeit die Möglichkeit, ausserhalb der Beratungszeit ein Bild mit Ihrer Anfrage per SMS oder E-Mail (naturschutz-moosseedorf@gmx.ch) zu senden oder einen Beratungstermin zu vereinbaren.
Bauabteilung Moosseedorf
häufige Neophyten
Einjähriges Berufkraut
Merkmale
Bekämpfung
Amerikanische Goldrute
Merkmale
Bekämpfung
Riesen-Bärenklau
Kirschlorbeer
Merkmale
Schmalblättriges Greiskraut
Merkmale
Essigbaum
Drüsiges Springkraut
Götterbaum
In einer artenreichen Wiese können 60 oder mehr Pflanzenarten gedeihen. Zudem können Wiesen sehr Insektenreich sein und damit die Nahrungsgrundlage für viele Vögel und insektenfressende Säugetiere bilden. Sie bieten aber auch Tagesverstecke und Rückzugsorte für verschiedene Tierarten und bringen Farbe ins Leben.
Deswegen ist jede noch so kleine Fläche ein Gewinn für die Natur und den Menschen. Helfen Sie mit, mehr Artenvielfalt und mehr Lebensraum in grossen wie auch in kleinen Flächen von Moosseedorf zu schaffen.
Im Zusammenhang mit dem Aktionsmonat "Respektvolles Miteinander" hat der Werkhof einen alten Veloschlauchautomat zu einem Biodiversitätsautomaten umgebaut. Dieser ermöglicht Passanten Saatgut oder auch Seedballs zu kaufen, um die Natur zu fördern.
Der Werkhof wird am Donnerstag, dem 2 Mai 2024, den Biodiversitätsautomaten auf dem Max-Bill-Platz ab 15:00 bis 17:00 einweihen.
Wildblumen Saatgut
Artenreiche Wildblumenwiese aus Schweizer Wildblumen und Wildgräser. Die Mischung ist für Neusaaten auf Kleinflächen und für Wiesenaufwertungen.
Zusammensetzung
100% mehrjährig
Beste Saatzeit
April bis Mitte Juni
10g/m2
Saatgut nicht zudecken
Wuchshöhe
60-100 cm
Standort
Sonnig bis halbschattig, Humoser Gartenboden.
Pflege
Im Aussaatjahr sind mehrere Säuberungsschnitte nötig. In den Folgejahren werden 2-3 Schnitte/Jahr benötigt. Wichtig beim ersten Schnitt ist, dass das Schnittgut auf der Parzelle getrocknet wird (Bodenheu).
Verwendung
Für Neusaat auf Kleinflächen oder für die Wiesenaufwertung
Moosseedorfer Blütenzauber
Eine exklusive Zusammenstellung der Beliebtesten Sommerblumen, die das ganze Jahr nacheinander für eine wunderschöne Blütenpracht sorgen.
Zusammensetzung
100% Einjährig
Aussaat
Ende April bis Juli an Ort und Stelle. Saatgut andrücken und während der Keimphase gut feucht halten.
Keimung
Keimung unterschiedlich 1 bis 3 Wochen nach der Aussaat bei einer optimalen Temperatur von 10 bis 20°C.
Kultur
Gleichmäßig und breitwürfig ausbringen
Standort
Sonnig bis halbschattig, humoser, nährstoffreicher Gartenboden. Spätere Düngung fördert das Blütenwachstum.
Blütezeit
Blütezeit ab Juni. Nacheinander abblühend für einen ganzjährigen, schönen Sommerflor bis zum Frost.
Verwendung
Einen Wunderschönen Blickfang mit vielen bunten Blumen für Beete, Rabatten und naturnahe gestaltete Flächen
SEEDBALLS „Werfen, Giessen, Spriessen"
Seedballs sind kleine Kugeln aus Erde, Lehm und Wildblumen-Saatgut. Man muss sie nicht einpflanzen, sondern kann sie ganz einfach an die gewünschte Stelle legen oder werfen und die Pflanzen wachsen von allein. Giessen Sie den Seedball oder lassen Sie den Regen die Arbeit machen. Halten Sie den Seedball stehts feucht und warten Sie bis er spriesst.
Aussaat
Frühling bis Spätsommer