Herzstück des Parks am See ist eine archäologische Vitrine mit dem 2011 entdeckten 6500 Jahre alten Einbaum.
Möglich wurde der Pionierbau dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit der Gemeinde Moosseedorf, des Archäologischen Dienstes, des Amts für Landwirtschaft und Natur und des Architekturbüros Groenlandbasel.
Der Park am See befindet sich am Badweg zwischen dem alten Dortteil und dem Strandbad. Parkierungsmöglichkeiten gibt es beim Strandbad. Ab der rbs-Station Moosseedorf ist der Park in 10 Minuten zu Fuss gut erreichbar.
Beim Neubau des Strandbades am Moossee entdeckte der Archäologische Dienst des Kantons Bern 2011 in einer Rettungsgrabung einen Einbaum. Ende 2015 äusserte die Gemeinde Moosseedorf den Wunsch, den aussergewöhnlichen archäologischen Fund vor Ort auszustellen. Im Sommer 2018 war es soweit: Dank dem Einsatz sämtlicher Projektpartner und der Unterstützung von Gönnern, Sponsoren und Stiftungen kehrt der wertvolle Bootsfund aus der Jungsteinzeit zurück an seinen Fundort.
Der rund 6500 Jahre alte Einbaum ist ein anspruchsvolles Ausstellungsobjekt. Seine Erhaltung verdankt er dem dauerfeuchten Seesediment, das ihn unter Luftabschluss während Jahrtausenden vor der Zersetzung bewahrte. Trotz der Stabilisierung und Konservierung im Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz kann das Holzboot nur in einer klimatisch kontrollierten Umgebung präsentiert werden. Die Vision, den fragilen Einbaum nahe am Fundort und in einem Naturschutzgebiet aufzustellen, ist daher eine Herausforderung. Die Aussenvitrine für das archäologische Originalobjekt entwarf und entwickelte das Architektur- und Ausstellungsbüro Groenlandbasel. Der freistehende Pionierbau in Form eines stilisierten Bootes ist auch eine Skulptur im öffentlichen Raum.
Um den Fund zu betrachten, tauchen die Besucherinnnen und Besucher mit Kopf und Schultern von unten in die scheinbar schwebende Vitrine. Von aussen gesehen wirkt dies, als ob das Boot auf deren Schultern getragen würde. Im Innern der Vitrine ruht der 5,77 m lange Einbaum. Das sorgfältig aus dem Stamm einer Linde gefertigte Fahrzeug ist das bislang älteste bekannte Boot aus dem Gebiet der heutigen Schweiz. Sein Entstehungsort, das jungsteinzeitliche Moosseeufer, wird in der Vitrine als Panoramabild rekonstruiert. Die Visualisierung hilft, sich die damalige Landschaft und die Lebenswelt der Bewohner am Moossee vorzustellen. Erläuterungen und Multimediaprodukte ergänzen dieses Museum im Kleinformat. Die Einbaumvitrine im neu errichteten Seeuferpark ist für alle frei zugänglich.
Die Parkanlage liegt an einem forschungsgeschichtlich bedeutsamen Ort. Die Region um den Moossee wurde im 19. Jahrhundert intensiv archäologisch untersucht. Die Siedlungen am Moossee gehören zu den ersten Pfahlbaufundstellen in der Schweiz. Ihre Erforschung prägte die Anfänge der Pfahlbauarchäologie und spielte somit eine Rolle für das Selbstbild des jungen Schweizer Bundessstaates.
Ein aktualisierter Überblick zu den Ufersiedlungen am Moossee wurde vom Archäologischen Dienst des Kantons Bern 2017 in Form eines Buches herausgegeben.
Der Park am See liegt vollumfänglich im Naturschutzgebiet. Die Weisungen des Naturschutzes gelten auch für den Park. Insbesondere ist hier das Schwimmen mit Rücksicht auf den Seerosengürteln untersagt. Der Park gliedert sich in folgende Bereiche:
Das Panorama im Innern der Vitrine, der renaturierte Dorfbach und der naturnahe Spielplatz mit kleinen Spiel-Einbäumen sollen helfen, sich die damalige Landschaft und die Lebenswelt der Bewohner am Moossee vorzustellen.